Funke selbst spricht von einem Erfolg: Insgesamt hätten 30 Prozent der bisherigen Abonnentinnen und Abonnenten der Ostthüringer Zeitung (OTZ) sich bereit erklärt, auf das E-Paper umzusteigen.
"Das ist das Ergebnis von zahlreichen Digital-Schulungen zur Nutzung des E-Papers, Vor-Ort-Beratungen und Veranstaltungen, bei denen das Projekt-Team der Funke Medien Thüringen mit den Lesern in den direkten Austausch gegangen ist. Dabei konnten viele Hürden abgebaut und Fragen beantwortet werden. Bei den Schulungen waren rund 100 Leser vor Ort", erklärt die Mediengruppe. Zudem seien bereits Nachschulungen in den Gemeinden durchgeführt worden, um nachhaltig bei der zum Teil noch ungewohnten digitalen Handhabe zu unterstützen wie z.B. bei der Tablet-Einrichtung. Hinzu sei die Beratung über eine Telefon-Hotline gekommen.
"Unsere Arbeit hat sich gelohnt: Wir konnten viele Menschen hier im Landkreis überzeugen, ihre OTZ in digitaler Form zu abonnieren, damit sie auch weiterhin mit gutem Journalismus versorgt werden", sagt Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien Thüringen. "Die Situation hat aber auch gezeigt, dass wir mit diesen Problemen nicht allein sind. In den letzten Wochen sind wir mit anderen Unternehmen, Verlagen oder der Politik ins Gespräch gekommen. Daraus sind wertvolle Kontakte und Zusammenarbeiten entstanden."
"Durch das Projekt und bei unseren Schulungen vor Ort sind wir in einen direkten Austausch mit unseren Lesern auf Augenhöhe gekommen", ergänzt Nils Kawig, Chefredakteur der Ostthüringer Zeitung. "Das hilft uns dabei, ihre Wünsche und Anregungen an unsere Inhalte besser zu verstehen. Wir freuen uns darüber hinaus, dass wir in diesem Prozess mit unseren Inhalten und gut recherchiertem Journalismus überzeugen konnten."
Ein weiteres Ergebnis des Modellprojekts ist die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post AG. Zukünftig soll die Zustellung der gedruckten OTZ in den betroffenen Gebieten des Landkreises Greiz über die Postzustellung möglich sein. Über diese Option seien alle Abonnenten persönlich informiert und sie sei bereits vielfach angenommen worden - vor allem von denjenigen, die sich nicht von der digitalen Zeitung überzeugen ließen, heißt es bei Funke.
Hintergrund: Im Mai dieses Jahres hatte Funke Medien Thüringen die Zustellung der gedruckten Ausgabe der Ostthüringer Zeitung (OTZ) in einigen unwirtschaftlichen Gebieten von Greiz eingestellt. Grund dafür sind laut Funke die hohen Papier-, Produktions- und Zustellkosten, die sich besonders im ländlichen Raum bemerkbar machten, wo lange Strecken von Briefkasten zu Briefkasten zurückgelegt werden müssten.
Um Leser der betroffenen Gebiete im Landkreis Greiz weiter mit Informationen und Nachrichten aus ihrer Region versorgen zu können, hat Funke den Thüringer Landkreis zu einer Modellregion für die Digitalisierung des ländlichen Raums erklärt. Hauptziel war es, den Umstieg von einem Print- auf ein Digital-Abonnement so einfach wie möglich zu gestalten - besonders für Leser, die mit der digitalen Welt wenig Berührungspunkte haben.
Auch über das Modellprojekt hinaus wird Funke Medien Thüringen weiter an der Digitalisierung des ländlichen Raums arbeiten. Unter anderem wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern fortgesetzt, wie zum Beispiel dem App-Anbieter "Dorfleben.de", der verschiedene Akteure und Angebote aus Ortsgemeinschaften bündelt.

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