taz

 

Ist es Größe oder Verrat
an ihren eigenen Idealen, die die "taz" dazu verleitet, die Redaktion für ihre "Lieblingsfeinde" zu räumen? Fest steht nur, dass u.a. Kai Diekmann, Peter Boenisch, Rudolf Scharping, Claudia Roth, Jürgen Fliege, und Hans-Olaf Henkel zugesagt haben, am Freitag eine Ausgabe der "taz" zu produzieren. Prädestinierter Chefredakteur ist Diekmann, der sich mit der links-alternativen Zeitung einen monatelangen Rechtsstreit wegen eines satirischen Artikels über eine angebliche Penis-Operation Diekmanns geliefert hatte. Ob der "Bild"-Chef den Posten auch tatsächlich bekommt, ist eine andere Frage - der oder die RedaktionsleiterIn muss basisdemokratisch gewählt werden. Diekmann macht schon mal gute Stimmung und bringt gleich ein paar Grafiker mit. Für beide Seiten ein netter PR-Gag. Der ist von der "taz" zeitlich gut abgestimmt: Am kommenden Samstag vor 25 Jahren wurde in Berlin die erste Nullnummer der Zeitung produziert. Dass ein Vierteljahrhundert später ihre Zeitung zumindest für einen Tag von einem Springer-Mann gemacht wird, hätten sich die damaligen tazzler wohl nicht in ihren kühnsten (Alp-)Träumen ausmalen können.   

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