Der Sonntagsfrieden
auf dem südwestdeutschen Zeitungsmarkt zeigt Wolken. 27 Jahre nach der Gründung von "Sonntag Aktuell" ("Die siebte Ausgabe Ihrer Zeitung.") rumort es im Gesellschafterkreis, was zu einer Halbierung der Gesamtauflage von 930.100 führen könnte. Am Donnerstag, 4. Mai, soll in einer Verwaltungsratsitzung in Stuttgart beraten und beschlossen werden - hü oder hott. Urzelle ist der Stuttgarter Zeitungsverlag, Gründer 1979 dessen kürzlich verstorbener, damaliger Geschäftsführer Eugen Kurz. Abonnenten der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten" sowie deren zahlreiche Partnerzeitungen im weit gefassten Großraum Stuttgart erhalten das Blatt seither. Die "Rheinpfalz", Ludwigshafen (heute Medien Union), einer der Hauptgesellschafter im Stuttgarter Pressehaus, schloss sich alsbald an (Auflage heute: 246.400 Exemplare). Die "Südwest Presse", Ulm, (139.280 Exemplare) und der "Mannheimer Morgen" (87.000 Exemplare) folgten. Die Konstruktion: Druck und Vertrieb bei den Partnern, um überregionale Anzeigen kümmert sich die Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH & Co. Regelumfang des Blattes: 36 Seiten. Der Reiseteil wurde zweimal hintereinander als Bester aller deutschen Regionalzeitungen ausgezeichnet. Und der Reiseanzeigenmarkt ist der größte und informativste in Süddeutschland. Wenn's denn so bleibt. Vor dem 4. Mai herrscht Funkstille. Tal des Schweigens. Branchenlauscher glauben zu wissen: Die "Rheinpfalz" plant eine eigene Sonntagszeitung. Bei der "Südwest Presse" gab es Irritationen mit der Stuttgarter Zentralredaktion, und die Mannheimer wissen nicht so recht, ob sie kündigen oder gekündigt werden. "Sonntag Aktuell" soll auf jeden Fall erhalten werden, eventuell mit geringerem Umfang. Statt Entlassungen soll auf Fluktuation gesetzt werden.
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