Keine wirtschaftliche Perspektive:
Hubert Burda Media stellt die Monatszeitschrift "Max" in der bisherigen Form ein. Das Magazin konnte nicht "das notwendige Erlösniveau erzielen". Das Redaktionsteam in Hamburg wird deutlich reduziert, mit Chefredakteur Christian Krug (Foto) würden "Gespräche geführt", so Unternehmenssprecher Uwe Barfknecht. Die Marke "Max" bleibt bestehen. In das Online-Angebot soll weiter investiert werden.
Das Unternehmen spricht von einer strategischen Neuausrichtung der Marke in Print und Online. Der Name bleibt mit "Max City Guide"-Editionen und "Max Spezial"-Ausgaben für die Werbe- und Kommunikationsbranche zu Themen wie dem ADC bestehen. Darüber, ob die Kreativ-Hefte auch im Handel zu haben sind, machte Barfknecht keine Angaben. Die Website www.max.de soll von der Burda-Tochter Tomorrow Focus ausgebaut werden, u.a. mit GPS-gestützten Diensten, Mobile- und Video-Angeboten. Geplant sei auch eine Expansion der Marke bei Events und Produkten wie Bücher, CDs und Kalender.
Die Redaktion würde "deutlich reduziert" - genaue Zahlen nennt Barfknecht nicht. Der Verlag bemühe sich, den betroffenen Mitarbeitern neue Stellen innerhalb des Konzerns zu vermitteln.
"Max" gilt schon länger als Sorgenkind. Die Auflage war in den vergangenen Jahren zunehmend gebröckelt, ihren Tiefstand erreichte sie 2005 mit 137.255 verkauften Exemplaren (IVW IV 2005). Zuletzt hatte sich die Auflage zwar stabilisiert - allerdings auf niedrigem Niveau. Im dritten Quartal 2007 brachte es "Max" auf 150.273 verkaufte Exemplare (IVW III/2007), ein Minus von 2,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Einzelverkauf verzeichnete das Blatt einen Einbruch von rund 10.000 Exemplaren im selben Zeitraum.
Eine der ehemals innovativsten und hippsten Zeitschriften Deutschlands findet somit ihr trauriges Ende. Vor 17 Jahren von Dirk Manthey in der Verlagsrguppe Milchstrasse gegründet, avancierte "Max" im Großformat zu einem der erfolgreichsten Lifestyle-Blätter. Der Erfolg stieg zu Kopf: 2001 stellte Manthey die Erscheinungsweise auf 14-täglich um und wollte sogar dem "stern" Konkurrenz machen. Der Versuch ging daneben: 2003 kehrte "Max" zur monatlichen Erscheinungsweise zurück, seitdem ging es sowohl inhaltlich als auch mit der Auflage bergab. Das Heft schlingerte zwischen Lifestyle-, Männer- und Modetitel hin- und her, so dass es zum Schluss recht beliebig wirkte.
Nina Kirst
Kommentar hinzufügen ×
Hinweis zu Ihrem Kommentar
Die Beiträge nicht eingeloggter Nutzer werden von der Redaktion geprüft und innerhalb der nächsten 24 Stunden freigeschaltet.
Wir bitten um Ihr Verständnis.