"Vermeidung von Redundanzen":
"Kurier" und "Mopo" bündeln Politik
Am 1. Dezember legen "Berliner Kurier" und "Hamburger Morgenpost" ihre Politikredaktionen zusammen. Genauer gesagt: Die sechs Politikredakteure der "Mopo" in Hamburg besorgen künftig allein die Berichterstattung über Bundespolitik. Die drei Politikredakteure des "Kurier" arbeiten künftig für die Lokalredaktion. Dies teilte
"Kurier"-Chefredakteur Hans-Peter Buschheuer am Freitag abend in Berlin mit. Zur Begründung heißt es in einem Brief Buschheuers an die Mitarbeiter, der kress vorliegt: "Wir haben in den letzten Wochen und Monaten feststellen müssen, dass die Kernkompetenz des ,Kurier' - nämlich Berlin - gestärkt werden muss, um im Wettbewerb bestehen zu können." Seit dem Umzug der "Bild"-Zeitung nach Berlin ist das Pflaster der Hauptstadt für die rund 25 Lokalredakteure des "Kurier" noch einmal härter geworden.
"Unsere Möglichkeiten einer personellen Verstärkung der Lokalredaktion sind begrenzt, daher bleibt uns nur die vollständige Ausschöpfung der Optionen, die uns die Synergien mit der 'Hamburger Morgenpost' bieten", so Buschheuer in der Mitteilung. Die beiden Zeitungen gehören wie die "Berliner Zeitung" zu der deutschen Holding des britischen Verlegers David Montgomery (Mecom-Gruppe). Aus Hamburg werden künftig die Politik und das Ressort Digitrend beigesteuert, aus Berlin die Ressorts Vermischtes, Auto/Reise und Sonntag. Man müsse "Redundanzen" vermeiden, so Buschheuer. Der Posten des Parlamentskorrespondenten bleibe von der Neuregelung unberührt.
Die Maßnahme ist auch als Vorgriff auf einen künftigen Abbau von Stellen durch Altersteilzeit und Vorruhestand zu verstehen. Etwa 15% der rund 70 Redakteure werden in den kommenden Jahren altersbedingt aufhören; es ist kaum davon auszugehen, dass alle Stellen auch nachbesetzt werden. Die Synergien dienten der "inhaltlichen Stärkung" und der "Existenz beider Blätter", teilte Buschheuer den Mitarbeitern mit. Die Mecom-Gruppe verlangt von ihren Zeitungen eine hohe Rendite, entsprechend stehen die Blätter unter erheblichem Spardruck.
Christian Meier
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