Positionierung: Nischen nutzen 2003 verschmolz das Kulmbacher Medienhaus Baumann mit dem „Fränkischen Tag“ aus Bamberg zur Mediengruppe Oberfranken. Baumann brachte einige Fachtitel aus Bildung und Gesundheitswesen mit, deren Anfänge bis ins Jahr 1927 zurückreichen. Ein Geschäftsfeld, das traditionell zum Unternehmen gehörte, aber damals mit etwa 3 Millionen Euro Jahresumsatz weder wirtschaftlich noch strategisch eine große Rolle spielte. Das änderte sich grundlegend ab 2009, als das Medienhaus die Tochter Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage (inzwischen: mgo Fachverlage) gründete und durch weitere Fachmagazine im Schul- und Medizinsektor ausbaute. Seither wächst das B2B-Publishing kräftig. Das Management mit Geschäftsführer Bernd Müller und Verlagsleiter Michael Dietl an der Spitze hat den Fachmedienmarkt intensiv analysiert und mindestens drei wichtige Erkenntnisse daraus abgeleitet. Erstens: Neben den beiden Großen unter den medizinischen Fachverlagen Springer Nature und Thieme ist noch Platz für weitere Anbieter, die sich auf spezielle Themen und Nischen konzen­trieren und ihr Angebot auf homogene Zielgruppen zuschneiden. Diesen Spielraum nutzt mgo Fachverlage. Zweitens: In den Markt kommt allein schon deshalb Bewegung, weil seit Jahren die Konsolidierung zunimmt und sich fortsetzen wird, zudem steht bei etlichen Verlagen ein Generationswechsel an, was zu Verkäufen und Eigentümerwechseln geführt hat und weiterhin führen wird. „Wir sehen uns hier klar auf der Käuferseite“, sagt Geschäftsführer Müller. „Wir haben die strategische Absicht und die finanziellen Mittel dazu, unseren Marktanteil bei den Fachmedien auszubauen.“ Drittens: Das Medienunternehmen mgo hat für sich den Anspruch formuliert: „Wir erfinden uns immer wieder neu“. Das gilt auch für den Fachverlag, der sich explizit als „lernende Organisation“ versteht und seine Mitarbeiter darauf einschwört, „unsere Marken, Produkte und Dienstleistungen flexibel an sich ändernde Kundenbedürfnisse anzupassen“, so Müller. Damit einher geht, dass die persönliche und fachliche Weiterbildung und generell Mitarbeiterqualifikation im Unternehmen verankert sind.

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